Sonntag, 6. Oktober 2013

Reisebericht: Boston pt. 2



Boston hat mir gezeigt, dass man sich nicht nur in Menschen verlieben kann. 




Hier sollten wir ja zwei gemeinsame Freunde besuchen, die die Harvard Summer School absolvierten. Gleich am ersten (eigentlich zweiten) Tag wurde uns auch der Campus dieser ältesten Uni Amerikas gezeigt, den ich leider auf nur mittelmäßigen Bildern festgehalten habe.
Auf jeden Fall; der tut gefallen. Die meisten der roten Backsteingebäude sind Dorms, in denen also die Studenten direkt am Campus hausen. Die Dorms sind von den Classrooms recht einfach zu unterscheiden, solltet ihr mal dort unterwegs sein: sucht nach den Entlüftungen an den Fenstern und ihr habt einen Dorm gefunden.
Angeblich sind hier alle Gebäude so alt, wie sie aussehen. Und auch wenn alles im selben Stil gehalten ist, so erkennt man, dass der Campus nicht an einem Tag gebaut wurde - so gibt es auch das ein oder andere nicht ganz so ansehnliche Gebäude, das erst im letzten Jahrhundert hinzugebaut wurde. Besonders interessant ist übrigens die Geschichte der Library - die Touristen leider nicht betreten dürfen. Diese wurde nämlich zweimal gebaut, da sie wegen der Vergrößerung des Campus ungünstig stand, was nicht im Sinne der Lady gewesen sein dürfte, die den ersten Bau im Namen ihres auf der Titanic ertrunkenen Sohnes veranlasst hat. Mehr dazu erfahrt ihr allerdings bei der Harvard Tour, die von Studenten stündlich angeboten wird und einen guten Überblick über den Campus und auch die rund um den Harvard Square liegenden Dorms verschafft.



Gut, der aufmerksame Leser wird jetzt vielleicht einwerfen, dass Harvard eigentlich gar nicht mehr in Boston selbst, sondern in Cambridge (nicht das Englische) liegt, was durchaus als eigenständige Stadt gesehen werden kann. Dennoch steht der gesamte Harvard Square mit Campus, aber auch den umliegenden Shops und Eaterys auf dem Plan eines jeden Touristen. Kleiner Tipp - seit September soll sich das Nightlife der Umgebung übrigens schlagartig durch die Eröffnung einiger Lokale gebessert haben, nachdem es jahrelang eher ruhig zuging.





In Boston selbst haben wir uns oft in der Umgebung der teuren Newbury Street, der Marathonstraße Boylston und Umgebung aufgehalten - hier ist nicht nur das städtische Paradies jeder Fashionista, sondern auch für den kulinarischen Feinschmäcker. Eigentlich kann der gut betuchte Reisende also locker einen ganzen Tag hier verbringen. Schön anzusehen sind die Häuser übrigens auch noch, so dass sich ein Flanieren auch abseits der Shoppingmeile mehr als lohnt.



Obligatorisch ist beim Aufenthalt hier in der Umgebung übrigens ein Abstecher zum Copley Square - wo auch der T, die U-Bahn Bostons, fährt. Hier auf dem Square findet ihr die Trinity Church, die leider derzeit wegen Renovierungsarbeiten geschlossen ist, sich dennoch sehr schön macht, vor allem zwischen den moderneren Gebäuden. Wem die Boutiquen der Newbury Street nicht reichen, kann auch ins Prudential shoppen gehen. Ich habe dieses Must-see aber nicht näher begutachtet und kann daher keine Empfehlung aussprechen. Vielleicht nächstes Mal?




Wer sich die Bilder dieses Beitrags ansieht, versteht vielleicht den Charme der Hauptstadt New Englands - vieles mutet tatsächlich sehr britisch an und dennoch passt das Bild nicht auf die Insel. Boston ist Amerika und doch wieder nicht. Die Mischung aus 'alt' und modern ist in wenigen Städten der Welt so gelungen und harmonisch - auch wenn es wie überall auch hier Ausrutscher gibt. Besonders in den letzten Jahren wurde es immer wichtiger, auch moderne Hochbauten dem allgemeinen Stadtbild anzupassen. Typisch Amerika ist das hier nicht und dennoch ist es wie kein anderer Ort dieser Welt - und wenn noch so viele Namen an Mother England erinnern mögen.


Im nächsten Teil beweise ich, dass wir uns nicht immer nur so zentral (oder total auserhalb) aufgehalten haben und Boston noch mehr liebenswerte Seiten an sich hat.

Bis dahin,

Nath

Dienstag, 1. Oktober 2013

Reisebericht: New York pt. 3



Ereignisreich waren alle unsere Tage in den Staaten - nicht einen Abend hatte ich Einschlafprobleme, obwohl mein Begleiter durchaus für die passende Hintergrundmusik gesorgt hätte. Sobald am Morgen dann der Wecker klingelte, musste ich mich immer erst daran erinnern, dass wieder viele tolle Erlebnisse auf dem Tagesplan stünden, ehe ich mich aufrappeln konnte, mir unter der Dusche den Schlaf abzuwaschen.



Auch an unserem letzten Tag im Big Apple war der Wettergott uns gnädig (selbiges galt übrigens nicht für den Tag der Abreise, da mussten wir leider zeitweise durch Regen laufen) und ziemlich warm war es noch dazu. Wir nutzten das schöne Wetter, um den Central Park unsicher zu machen.



Es stimmt einfach - Central Park ist die grüne Oase des Pavement Paradise, und auch wenn es unmöglich ist, die umgebenden Wolkenkratzer völlig außer Sicht zu haben, so findet man hier dann doch etwas Ruhe vor dem ewig währendem Trubel. Malerisch schön sind viele der kleinen Stationen, die man hier entdecken kann - wir haben sicherlich nicht einmal die Hälfte gesehen! Kein Wunder, dass hier zahllose Filmszenen gedreht wurden!


Quer durch den Park liefen wir, also wieder mal einige Kilometer. Dabei war das nicht unsere einzige Tagesstation. Gerne wäre ich noch länger im wunderbaren Grün verblieben, doch mein bester Freund wollte noch einiges sehen und irgendwie war es auch zu heiß, lange irgendwo sitzen zu bleiben. Immerhin; ich kann euch den Straßennamen nicht mehr nennen, aber gleich beim Ausgang des Parks sind wir auf den berühmtesten Apple Store der Welt gestoßen den wir ausgiebig besucht haben. Gleich dabei ist das legendäre Spielwarenhaus FAO Schwarz, aus dem man mich nur mit viel guter Zurede wieder heraus bekam. EIN GLÜCK WAR ICH NIE ALS KIND DORT! Es wäre der finanzielle Ruin meiner Eltern gewesen!


Später am Abend dann mischten wir uns abermals direkt unter das amerikanische Volk, um uns in Queens ein Spiel der New York Mets anzusehen - für mich als alten King Of Queens-Fan ein Muss! Wahrscheinlich war das DAS Event, auf das ich mich vor der Reise am meisten gefreut habe, obwohl ich eigentlich nie zu sportlichen Veranstaltungen gehe und mir nur die Fußball EM und WM anschaue.


Allerdings - kann Baseball langweilig sein! Nach spätestens dem zweiten Inning hat man zwar noch immer nicht alle Regeln kapiert, dafür aber einen platten Po wegen der unbequemen Bänke. Gottseidank war es warm, sonst hätte ich womöglich auch noch gefroren! Nach dem sechsten Inning wird ein Bier mehr ausgeschenkt, was wohl daran liegt, dass eingefleischte Fans spätestens nach dem 8. Inning selbst die Nase voll haben, dass ihr Team immer noch keinen eindeutigen Sieg davon getragen hat.
Beim 12. Inning meinte Ä. dann, dass er die Nase voll habe und gehen wollte. Hätte er das nur ein, zwei Stunden früher gesagt! Denn keine 10 Sekunden später fiel endlich die Entscheidung und die Mets siegten mit einem abschließenden Homerun. Und schon war die lange Wartezeit auf das Spielende vergessen und Freude stellte sich ein - ich war immerhin bei einem der siegreichen Spiele der Mets mit dabei!


Einen Tag habe ich euch übrigens jetzt schamlos vorenthalten - am einzigen verregneten Tag in New York haben wir uns erst den halben Tag im Museum of National History totgeschlagen und uns wirklich ALLES angesehen - meine liebste Abteilung, die Astronomische, war leider wegen Renovierungsarbeiten geschlossen, ins Planetarium konnten wir trotzdem. Da meine Bilder leider nicht besonders geworden sind und es vielleicht nicht so spannend ist, erspare ich euch diese. Allerdings: Spaß macht dieses Museum schon und der Tag verging wie im Fluge!


Der New York-Bericht endet hiermit schlussendlich. Drei Monate Zeit für einen viertägigen Aufenthalt? Zeit kann wahrlich relativ sein.
Nach der rastlosen Stadt sind wir - zur Erholung sozusagen - zurück nach Boston gefahren und haben hier eine ganze Woche verbracht. Wie sich diese gestaltet hat will ich euch dann künftig erzählen... Vielleicht brauche ich dafür nicht mehr ganz so lang!

Bis dahin

Nath