Montag, 6. Mai 2013

Presenting Miezi



Bevor ich - irgendwann in absehbarer Zukunft - den zukünftigen Vierbeiner unserer Sippschaft vorstelle, dachte ich mir, wäre es doch ganz nett, meine aktuelle Mitbewohnerin vorzustellen; Miezi.


Miezi ist eine rüstige 13jährige Stubentigerin, die im Dezember mit mir in meine eigene Wohnung gezogen ist. Davor hat sie sich ein Gebiet mit ihrem Bruder - nicht hörend auf den unglaublich geistreichen Namen Maunzi - mehr oder weniger geteilt. Eigentlich soll man einer älteren Dame ja keinen derartigen Lebenswandel mehr zumuten, zudem war Madame immer reichlich Auslauf (das Familienhaus liegt direkt am Wald) gewohnt - hier muss sie sich nun mit einer Einpersonen-Wohnung zufrieden geben.
Allerdings ist Miezi extrem auf mich fixiert - als ich ein Jahr in Wien war, lag sie nur auf meinem heimischen Bett und hat ihre Anhänglichkeit verdreifacht, als ich wieder zurück gezogen bin. Für meine Eltern war damit völlig klar - Miezi muss mit zu mir! Und hier kann sie mich dann fast rund um die Uhr für sich beanspruchen - was sie auch lautstark und sehr hartnäckig tut.


Hier nun noch ein paar Fakten zu meiner Hauszicke:
  • Miezi ist reichlich klein geraten. Oft wird sie deswegen für eine noch nicht ausgewachsene Katze gehalten
  • Was ihr an Größe fehlt, kompensiert sie durch Lautstärke; Miezi kommuniziert lautstark, was sie will, wann immer sie will
  • Manchmal hält sie sich für einen kleinen Schoßhund; dann folgt sie mir durch die ganze Wohnung und ich stolpere mehrmals über sie - was sie lautstark beanstandet
  • Esstechnisch ist Madame sehr wählerisch; jahrelang hat sie nur Trockenfutter akzeptiert, jetzt reklamiert sie auch Feuchtfutter. Aber nur eine Sorte! Und die war letztens ausverkauft.
  • Sobald ich mich hinsetze oder -lege, stürzt sich Miezi mit lautstarkem Schnurrmotor und Treteltatzen auf mich, setzt sich so, dass ich mich kaum mehr rühren kann und fordert ihre Streicheleinheiten

  • Miezi schaut schrecklich gerne fern! Sie lebt das richtig mit. Außerdem weiß sie, dass sie die größten Aussichten auf Kuschelpausen hat, wenn ich mal vor einem Film oder einer Serie hocke
  • Es ist unmöglich, Miezi längere Zeit unbeachtet zu lassen. Selbst, wenn sie nicht gerade an mir hängt, sorgt sie für Omnipräsenz - indem sie Katzenklosteinchen durch die gesamte Wohnung verteilt oder selbige mit ihrem Fell restlos einpaniert
  • Aus dem Fell, das meine Samtpfote wöchentlich verliert, hätte ich mir vermutlich längst 5 weitere, ordentlich große Hauskatzen stricken können
  • Am Anfang ist sie bei Fremden immer total schüchtern. Merkt sie aber, dass der Besuch länger bleibt und nichts tut, traut sie sich hervor und schmeichelt sich so lange ein, bis sie den neuen Schoß erobert hat
  • Leider hat Miezi eine chronische Bindehautentzündung, was recht böse aussehen kann. Ansonsten ist sie aber topfit!
  • ... was verwunderlich ist, denn in ihren ersten Lebensjahren hatte sie zahlreiche üble Verletzungen, darunter einen Schlitz quer über den Unterleib, ein Loch an der Hüfte, das richtig tiefe Einblicke in ihren Körper gewährt hat und einen abgebrochenen Zahn!
  • Miezi findet Kratzbäume doof. Mein Bürostuhl - der schwarz ist - ist aber ihr Lieblingsmöbelstück
  • Angeblich klingt mein "Nein!" genau wie das meckernde Miauen meiner Katze...

Vielleicht stelle ich auch einmal den Kater vor. Der lebt nach wie vor bei meinen Eltern, oder vielmehr bei meinem Bruder. Es ist unglaublich, wie unterschiedlich die beiden Katzen sind! Lustigerweise aber haben die sich uns so aufgeteilt, wie es ursprünglich von meinen Eltern gedacht war; der Kater für meinen Bruder, die Katze für mich. Der Kater mag mich nur, wenn ich ein paar Tage hintereinander für ihn gesorgt habe. Nach zwei Tagen hat er das aber wieder vergessen. Ein richtiger alter Bock! Er stinkt sogar nach alter Katze!
Da ist mir meine Miezi doch lieber - mit ihr ist es wenigstens nie langweilig und ich habe wen, mit dem ich mich tagtäglich streiten kann!


Bis dahin,

Nath

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